In vorliegender Diplomarbeit werden die Formen der Kommunikation bzw. Nicht-Kommunikation in Kafkas Prosatexten "Das Urteil" und "Das Schloss" untersucht. Das Ziel ist darzustellen, wie die Kommunikation in den erwähnten Texten abläuft, sowie zu erklären, unter welchen Umständen und auf welche Weise es zum Scheitern der Kommunikation auf den textinternen Ebenen kommt. Meine These lautet, dass die hierarchischen Familien- und Gesellschaftsstrukturen die Kommunikation erschweren oder sogar verhindern. Diese These soll an der Auswahl der Kommunikationsmittel in den Texten aus dem Korpus sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus enthüllt die Figurenrede die Gründe für die fehlschlagende Kommunikation, wobei die nonverbalen Signale als ein wichtiges Anzeichen für die Aufdeckung der schon genannten Machtstrukturen gelten, wie etwa Körperbewegungen des Vaters in der Erzählung "Das Urteil", mit denen er seinen Sohn einzuschüchtern versucht, oder das Fehlen des direkten Kontakts zwischen den Dorfbewohnern und Vertretern des Schlosses im gleichnamigen Roman. Die ersten drei Kapitel befassen sich mit den theoretischen Konzepten der Kommunikation, die als Basis für die Analyse der beiden Texte dienen. In den letzten zwei Kapiteln geht es um die Analyse der scheiternden Kommunikation, in der die diegetischen und intradiegetischen Textebenen sowie ihr Verhältnis untersucht werden, um zu beobachten, welchem poetischen Zweck und Effekt solche literarische Kommunikation dient.