Der Hauptvertreter der expressionistischen Generation, die in den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts geboren wurde, war der österreichische Erzähler, Dramatiker, Lyriker und Essayist Franz Werfel (1890, Prag – 1945, Los Angeles). Seine zwei Werke, „Der Abituriententag“ (1928) und „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig“ (1920), werden in dieser Diplomarbeit in Bezug auf die Themen der Schuld und des Vater-Sohn-Verhältnisses miteinander verglichen. Sie gehören zur Literatur des Expressionismus, die als eine Protestbewegung der SöhneGeneration gegen die Werte und Konventionen der Väter-Generation, in der Zwischenkriegszeit (von 1910 bis 1925), in den europäischen Literaturen sichtbare Spuren hinterlassen hat. Der Roman „Der Abituriententag“ beschäftigt sich mit dem Thema der Schuld. Die Hauptfigur Ernst Sebastian von Portorosso zerstört das Leben seines Klassenkameraden Franz Adler. Er ist sich bewusst, dass er einen starken Einfluss auf seinen Kameraden hat, aber er zeigt keine Empathie für ihn. Er bekommt keine Strafe für sein schlechtes, unmoralisches Verhalten, weil er reicher und mächtiger als Adler ist. Im Roman wird auch der Vater-Sohn-Konflikt thematisiert, welcher in seiner Novelle „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig“ in den Vordergrund tritt. Die Väter sind Tyrannen und stehen oft als Metapher für den Staat oder Gott. Die Söhne sind Opfer, die keine Freiheit in ihrem Leben haben und die unter der strengen väterlichen Erziehung leiden. In der Novelle „Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig“ kommt es zu einer Versöhnung zwischen dem Vater und dem Sohn, aber im Roman „Der Abituriententag“ ist diese Versöhnung unmöglich. Beide Werke nähern dem Leser die Perzeption der Welt zwischen den Vätern und den Söhnen, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts herrschte.

The main representative of the expressionist generation, a group of authors born in the 80s and the 90s of the 19 century, was the Austrian novelist, playwright, poet and essayist Franz Werfel (born 1890 in Prag, died 1945 in Los Angeles). His literary works “Der Abituriententag“ (1928; “Class Reunion”) and “Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig“ (1920; “Not the Murderer, the Victim is Guilty“) have been compared in this master thesis concerning the themes of the guilt and the relation between fathers and sons. Both works belong to the expressionist literature, a protest movement in the European literatures between the two world wars (1910-1925) in which the conflict between the values and conventions of two generations was one of the main topics. Werfel's novel “Der Abituriententag” deals with the question of guilt. The main character, Ernst Sebastian von Portorosso, destroys the life of his school colleague Franz Adler. He is aware of the strong influence he has on his colleague but he shows no empathy for him. He gets no punishment for his wrong behaviour and immoral doing just because he is richer and more powerful than Adler. The conflict between a father and a son comes to the fore in the novella “Not the Murderer, the Victim is Guilty”. Fathers as family tyrants have often been a metaphor for a state or God. Sons are victims with no freedom at all and they live under the strict tyrannical education of their fathers. In the novella “Not the Murderer, the Victim is Guilty“ a father and a son reconcile, whereas in the novel “Der Abituriententag “ this reconciliation is impossible. These two works bring closer a perception of the world between fathers and sons in the first half of the 20th century, the period in which both works were written.