Diese Diplomarbeit gibt uns die Einsicht in eine spannende Geschichte zwischen zwei Welten, der fiktiven und realen. Wie man dem Titel der Diplomarbeit entnehmen kann, ruht der Kern der Arbeit auf den Familienbeziehungen zwischen Mutter Clara, Vater Karl und dem Sohn in den beiden Romanen, „Der Geliebte der Mutter“ (2000) und „Das Buch des Vaters“ (2004), die Teile von Urs Widmers (geb.1938 in Basel, gest. 2014 in Zürich) teilweise autobiographischer Trilogie sind. Die Trilogie wird in der Ich-Erzählform erzählt, wobei der Erzähler Urs Widmer ihr eigener Sohn ist. In den Romanen „Der Geliebte der Mutter“ und „Das Buch des Vaters“ bekommt man die Geheimnisse und Beziehungen der Familie Widmer in einer fiktiven Art und Weise zur Sicht. Die Interpretation zeigt, wie die Familie mit verschiedenen Hindernissen in beiden Romanen umgeht: mit der Depression der Mutter, mit ihrem Geliebten Edwin, mit ihrer schweren Kindheit, mit Vaters „Autismus“, mit den Eltern des Vaters, mit seiner Obsession mit Übersetzen und Schreiben, mit seiner Geliebten usw. Die Analyse beschreibt die guten und die schlechten Teile der VaterMutter-Kind Beziehung. Jedoch versuchen Mutter und Vater, dass ihr Sohn eine normale Kindheit hat. Widmer flieht auch manchmal in die fiktive Welt seiner Heimat und ihrer Sitten. In beiden Romanen sieht der Leser auch den historischen Hintergrund und in der Diplomarbeit erklärt man die politische und gesellschaftliche Lage, in der sich die Schweiz als ein neutrales Land vor dem I. Weltkrieg, zwischen den zwei Weltkriegen und nach dem II. Weltkrieg befindet. Die Lage der Frauen in einer Familie und die Entwicklung der Emanzipation, aber auch die Tätigkeit des Vaters in der kommunistischen Bewegung werden in der Diplomarbeit auch beschrieben. Ob die Familienbeziehungen in Urs Widmers Familie wirklich so waren oder ob sie ausgedacht sind, wissen wir nicht, aber die autobiographischen Details, derer wir uns bewusst sind, deuten darauf hin, dass die Mehrheit der Geschehnisse wirklich passiert ist und die persönlichen Charakteristiken einiger Figuren Urs Widmer oder Familienmitgliedern zugeschrieben werden können. Dabei soll man nur nicht außer Acht lassen, dass ein Roman mehr der Fiktion als der Realität neigt.

The master thesis gives us an insight to a trilling story between two worlds, the imaginary one and the real one. As one can conclude from the title of this master thesis the main theme is the relationship between mother Clara, father Karl and their son in the novels „Der Geliebte der Mutter” (2000; “My Mother’s Lover”) and „Das Buch des Vaters” (2004; “My Father’s Diary”). Both novels are part of an autobiographical trilogy written by Urs Widmer (born 1938 in Basel, died 2014 in Zürich). The trilogy is written in the first-person narrative and the writer Urs Widmer is telling us the story from the son's point of view. The novels “Der Geliebte der Mutter” and “Das Buch des Vaters” explain the insight secrets and relationships in the Widmer family from the fictional perspective and the interpretation explains how they are dealing with different obstacles such as the mother’s depression, mother's relationship with her lover Edwin and her difficult upbringing as well as the father’s “autism”, his relationship with his parents, his lover and his obsession for writing and translating and so on. The interpretation shows the bad and positive sides of the relationship between mother, father and son. Notwithstanding all these hardships they are trying to live a normal life so that their son can have a normal childhood, as well. Widmer often finds refuge in the fictive world of his hometown and its morals. In both novels the reader sees the historical background. The master thesis shows us the political and social status of a neutral state Switzerland before World War I, between the two world wars and after World War II. The status of the women, emancipation and the father’s participation in the communist movement are described in this master thesis, as well. We will never know whether the family relationships looked like as shown in these novels or they are part of Widmer's imagination, but the autobiographical details, of which we are fully aware, prove that the events in the novels really happened and that some characters can easily be connected to Urs Widmer himself or to some of his family members. However, we as readers shall note that a novel gravitates more to the fictional than to the real world.