Diese Bachelorarbeit konzentriert sich auf die Verbindung von Romantik und Natur in der deutschen Literatur. Durch eine Analyse unterschiedlicher literarischen Werke wird das tiefe Zusammenspiel zwischen Romantik und Natur verdeutlicht. Durch die Analyse und Reflexion über dieses Thema trägt die Bachelorarbeit dazu bei, die komplexe Verbindung zwischen Natur und Romantik in der deutschen Literatur besser zu verstehen. Meine Hypothese ist, dass Goethe und seine Werke auch im Kontext der Romantik betrachtet werden können und dass seine Werke viele romantische Elemente enthalten, obwohl er nicht direkt mit der Romantik verbunden ist. Dies möchte ich durch den Vergleich seiner Werke mit den Werken echter Romantiker beweisen. In Goethes Gedicht „Ein Gleiches“ herrscht eine Atmosphäre den ruhigen Frieden und Stille und der Natur. Das lyrische Ich identifiziert sich mit dieser ruhigen Umgebung und sehnt sich nach einer ähnlichen Ruhe. Die Letzten Versen können unterschiedlich interpretiert werden: entweder als eine beruhigende Vorstellung, dass Frieden und Ruhe für jeden kommen werden, oder als eine Warnung vor dem Tod. Im Gegensatz beschreibt Eichendorffs „Mondnacht“ eine romantische nächtliche Szene, in der der Mond über einer stillen Landschaft scheint. Die Nacht wird als Zeit der Inspiration dargestellt, in der das lyrische Ich nach spiritueller Erfüllung und innerer Verbundenheit strebt. Beide Gedichte zeigen die Natur als Quelle der Inspiration und Reflexion über das menschliche Dasein, jedoch mit unterschiedlichen Perspektiven auf Ruhe und Sehnsucht. Die Gedichte „Zwielicht“ von Eichendorff und „Dämmrung senkte sich von oben“ von Goethe behandeln beide das Thema der Dämmerung. Eichendorffs Gedicht beschreibt eine bedrohliche und ambivalente Stimmung in der Natur. Das lyrische Ich fühlt sich unsicher und warnt vor Gefahren, die in dieser Zeit lauern können, wobei der Wald als Ort der Bedrohung und der Geheimnisse dargestellt ist. Andererseits konzertiert sich Goethe mehr auf die harmonische Schönheit und die poetische Atmosphäre der Dämmerung. Er beschreibt die Natur während des Übergangs vom Tag zur Nacht, die Veränderungen in der Natur und die friedliche Stimmung. Er nutzt Motive wie den Abendstern und den Mond, um eine romantische Sehnsucht nach Ruhe zu wecken. Beide Autoren nutzen die Natur als Kulisse, um komplexe emotionale Zustände zu vermitteln. Während Eichendorff eine düstere und geheimnisvolle Atmosphäre schafft, betont Goethe die ästhetische Schönheit und den harmonischen Übergang von Tag in der Nacht. Goethes „Dem aufgehenden Vollmonde“ und das schon erwähnte Gedicht „Mondnacht“ sind bespiele romantischer Lyrik, die das Motiv des Mondes verwenden, u emotionale und philosophische Themen zu erforschen. Goethe betont die symbolische Bedeutung des Mondes als Spiegel menschlicher Gefühle und spirituelle Reflexionen. Die Sprache und Form verstärken die thematische Tiefe des Gedichts, das die Vergänglichkeit menschlicher Bindungen thematisiert. Eichendorff präsentiert eine subjektive und träumerische Sichtweise des Mondes. Er verbindet ihn mit romantischen Empfindungen und einer starken Verbundenheit zur Natur. Beide Gedichte zeigen auf unterschiedliche Weise das Motiv des Mondes in der romantischen Dichtung, wobei Goethe sich auf symbolische Tiefe konzentriert und Eichendorff eine persönliche und emotionale Herangehensweise wählt. Heines „Die Lorelei“ und Goethes „Der Erlkönig“ illustrieren die düstere und mystische Seite der Romantik. In „Der Erlkönig“ reitet ein Vater mit seinem kranken Sohn durch einen unheimlichen Wald. Der Erlkönig, eine übernatürliche Figur, lockt das Kind mit verführerischen Versprechungen. Die Natur, geprägt von Dunkelheit und bedrohlichem Wind, spiegelt die steigende Angst des Kindes wider. Die Ballade thematisiert die Konflikte zwischen rationalem Denken und instinktiver Angst, und endet tragisch mit dem Tod des Kindes. Heine beschreibt die Lorelei, eine verführerische Nixe, die mit ihrem Gesang Schiffer in den Tod lockt. Die idyllische Landschaft am Rhein, im Abendlicht schimmernd, verstärkt die romantische und zugleich gefährliche Atmosphäre. Die Lorelei steht für die verlockende, aber zerstörerische Macht der Natur. Beide Gedichte nutzen übernatürliche Elemente und die ambivalente Darstellung der Natur, um tiefe menschliche Ängste und die Vergänglichkeit des Lebens zu thematisieren. Die beiden Figuren sind Sinnbilder für die geheimnisvolle Bedrohung und die unausweichliche Tragik, die in der romantischen Dichtung zentral ist. Goethes „Prometheus“ steht der Titan im Mittelpunkt als eine Figur des Widerstands gegen die göttliche Ordnung, symbolisiert durch Zeus. Prometheus formt die Menschen nach seinem eigenen Bild und schenkt ihnen das gestohlene Feuer, das für Erkenntnis und Unabhängigkeit steht. Die Natur spielt eine bedeutende Rolle als Kulisse und Partner von Prometheus Rebellion, indem sie seine Taten unterstürzt und die Freiheit der Menschlichkeit betont. Die Beziehung zwischen Prometheus und Göttern wird durch Spannungen geprägt, da er ihre Autorität herausfordert und für die Selbstbestimmung der Menschen kämpft. Das Gedicht betont die Themen der individuellen Freiheit, des Widerstands gegen Unterdrückung und den Kampf für menschliche Autonomie. In Goethes „Ganymed“ wird die Natur als lebendige Kraft dargestellt, die das lyrische Ich mit Schönheit, Inspiration und spirituelle Erhebung erfüllt. Der Frühling wird personifiziert und als Geliebter des lyrischen Ichs betrachtet, was eine tiefe Verbundenheit mit der Natur zeigt. Die Natur wird als Quelle der Lebenskraft und Erneuerung dargestellt. Hölderlins „Hälfte des Lebens“ hingegen zeigt die Natur als Spiegel für inneren Zustände des lyrischen Ichs, das sich in einer Phase der existenziellen Krise befindet. Sie wird als Ort der Schönheit und des Trostes dargestellt, der aber auch die Vergänglichkeit und die inneren Konflikte reflektiert. Beide Gedichte zeigen die Komplexität der menschlichen Beziehungen zur Natur als Quelle der Inspiration, als Spiegel der inneren Zustände und existenziellen Ängste des Individuums. Goethes „Wandrers Nachtlied“ beschriebt die Natur als spirituellen Rückzugsort für den Wanderer, der Ruhe und Trost in der Natur, den Sternen und dem Mond findet. Goethe nutzt die Natur metaphorisch, um die inneren Zustände des Wanderers zu spiegeln und dessen Streben nach Harmonie und spiritueller Erfüllung zu betonen. „Der Spinnerin Nachtlied“ von Brentano zeigt ebenfalls eine intensive Verbindung zur Natur. Hier dient sie nicht nur als äußere Kulisse, sondern reflektiert auch die inneren Sehnsüchte und Konflikte, symbolisiert durch Mond und Nachtigall. Die beiden Gedichte verdeutlichen die romantische Vorstellung von der Natur als Quelle der Inspiration, des Trostes und der Reflexion über die menschliche Existenz. In „Gesang der Geister über den Wassern“ nutzt Goethe das Wasser und Wind als Metapher, um die Verbindung zwischen Menschen und Natur sowie die Einflüsse der Natur auf das menschliche Schicksal darzustellen. Er betont die spirituelle Dimension der Natur und verwendet eine bildhafte Sprache, typisch für die Romantik. Schlegels „Der Dichter“ thematisiert die Natur als Symbol für spirituelle Einsicht und Erhebung. Die Dunkelheit der Nacht wird als Raum der Einsamkeit und Reflexion dargestellt, in dem das lyrische Ich zu inneren Wahrheiten gelangt. Beide Werken reflektieren die romantische Vorstellung von der Natur als Quelle der Erkenntnis und spirituellen Erfahrung. Obwohl Johann Wolfgang von Goethe nicht direkt mit der Romantik verbunden ist, enzhalten seine Werke zahlreiche Motive der Romantik. Insbesondere in Gedichten wie „Wandrers Nachtlied“ und „Ein Gleiches“ thematisiert er die Verbindung zwischen Menschen und Natur, ein zentrales Motiv der Romantik. Er nutzt die Natur,um Gefühle und Stimmungen auszudrücken, insbesondere die Nacht als Zeit der Ruhe und Inspiration. Im Vergleich zu anderen Romantikern wie Brentano oder Eichendorff zeigt sich jedoch eine ruhige bzw. harmonische Darstellung der Natur. Dennoch verbindet Goethe in seinen Werken die klassische Form mit der romantischen Gefühlstiefe und nutzt die Natur als Quelle der Inspiration und spirituelle Erkenntnis. Seine Werke spiegeln die Natur nicht nur als äußeres Phänomen, sondern auch als Spiegel der inneren Welt des Menschen wider. Goethes Verwendung von Symbolen und Metaphern sowie seine emotionale Tiefe machen ihn zu einem Vertreter der Romantik, der klassische und romantische Elemente gekonnt vereint.

This bachelor thesis focuses on the connection between Romanticism and nature in German literature. By analyzing various literary works, it illustrates the profound interplay between Romanticism and nature. Through analysis and reflection on this theme, the thesis contributes to a better understanding of the complex relationship between nature and Romanticism in German literature. My hypothesis is that Goethe and his literary works can be considered within the context of Romanticism, and that his works contain many romantic elements, despite not being directly associated with Romanticism. I aim to prove this by comparing his works with those of true Romanticists. In Goethe's poem "Ein Gleiches," there is an atmosphere of tranquil peace and quiet of nature. The lyrical self identifies with this serene environment and yearns for a similar calm. The closing verses can be interpreted differently: either as a soothing thought that peace and tranquility will come to everyone, or as a warning of death. In contrast, Eichendorff's "Mondnacht" describes a romantic nocturnal scene where the moon shines over a silent landscape. The night is portrayed as a time of inspiration, where the lyrical self, strives for spiritual fulfillment and inner connectedness. Both poems depict nature as a source of inspiration and reflection on human existence, albeit with different perspectives on tranquility and longing. The poems "Zwielicht" by Eichendorff and "Dämmrung senkte sich von oben" by Goethe both address the theme of twilight. Eichendorff's poem describes a threatening and ambivalent mood in nature. The lyrical self feels insecure and warns of dangers that may lurk at this time, with the forest portrayed as a place of threat and secrets. On the other hand, Goethe focuses more on the harmonious beauty and poetic atmosphere of twilight. He describes nature during the transition from day to night, the changes in nature, and the peaceful mood. He uses motifs such as the evening star and the moon to evoke a romantic yearning for tranquility. Both authors use nature as a backdrop to convey complex emotional states. While Eichendorff creates a dark and mysterious atmosphere, Goethe emphasizes the aesthetic beauty and harmonious transition from the day into the night. Goethe's "Dem aufgehenden Vollmonde" and the poem "Mondnacht" are examples of romantic poetry that use the motif of the moon to explore emotional and philosophical themes. Goethe emphasizes the symbolic significance of the moon as a mirror of human emotions and spiritual reflections. The language and form enhance the thematic depth of the poem, addressing the transience of human relationships. Eichendorff presents a subjective and dreamy view of the moon, connecting it with romantic feelings and a strong affinity for nature. Both poems illustrate the motif of the moon in romantic poetry in different ways, with Goethe focusing on symbolic depth and Eichendorff adopting a personal and emotional approach. Heine's "Die Lorelei" and Goethe's "Der Erlkönig" illustrate the dark and mystical side of Romanticism. In "Der Erlkönig," a father rides with his sick son through an eerie forest. The Erlkönig, a supernatural figure, lures the child with seductive promises. The nature, characterized by darkness and menacing wind, reflects the growing fear of the child. The ballad addresses the conflicts between rational thought and instinctual fear, ending tragically with the child's death. Heine describes the Lorelei, a seductive mermaid who lures sailors to their death with her singing. The idyllic landscape along the Rhine, shimmering in the evening light, enhances the romantic yet dangerous atmosphere. The Lorelei symbolizes the seductive yet destructive power of nature. Both poems use supernatural elements and the ambivalent portrayal of nature to address deep human fears and the transience of life. The two figures symbolize the mysterious threat and inevitable tragedy central to Romantic poetry. In Goethe's "Prometheus," the Titan is central as a figure of resistance against divine order, symbolized by Zeus. Prometheus shapes humans in his own image and gives them the stolen fire, symbolizing knowledge and independence. Nature plays a significant role as a backdrop and ally in Prometheus's rebellion, supporting his actions and emphasizing the freedom of humanity. The relationship between Prometheus and the gods is characterized by tension as he challenges their authority and fights for human self determination. The poem emphasizes themes of individual freedom, resistance against oppression, and the struggle for human autonomy. In Goethe's "Ganymed," nature is portrayed as a vibrant force that fills the lyrical self with beauty, inspiration, and spiritual elevation. Spring is personified and viewed as the beloved of the lyrical self, demonstrating a deep connection with nature. Nature is celebrated as a source of vitality and renewal. On the other hand, Hölderlin's "Hälfte des Lebens" portrays nature as a mirror of the inner states of the lyrical self, which is in a phase of existential crisis. It is depicted as a place of beauty and solace, reflecting the transience and inner conflicts. Both poems illustrate the complexity of human relationships with nature as a source of inspiration, a mirror of inner states, and existential fears of the individual. Goethe's "Wandrers Nachtlied" describes nature as a spiritual retreat for the wanderer, who finds peace and comfort in nature, the stars, and the moon. Goethe metaphorically uses nature to reflect the inner states of the wanderer and emphasize their pursuit of harmony and spiritual fulfillment. "Der Spinnerin Nachtlied" by Brentano also shows an intense connection to nature. Here, it serves not only as an external backdrop but also reflects the inner desires and conflicts, symbolized by the moon and the nightingale. Both poems highlight the romantic notion of nature as a source of inspiration, comfort, and reflection on human existence. In "Gesang der Geister über den Wassern," Goethe uses water and wind as metaphors to depict the connection between humans and nature, as well as the influences of nature on human destiny. He emphasizes the spiritual dimension of nature and uses vivid language typical of Romanticism. Schlegel's "Der Dichter" addresses nature as a symbol of spiritual insight and elevation. The darkness of the night is portrayed as a space of solitude and reflection where the lyrical self reaches inner truths. Both works reflect the Romantic notion of nature as a source of knowledge and spiritual experience. Although Goethe is not directly associated with Romanticism, his literary works contain numerous romantic elements. Particularly in poems like "Wandrers Nachtlied" and "Ein Gleiches," he explores the connection between humans and nature, a central motif of Romanticism. He uses nature to express feelings and moods, especially the night as a time of peace and inspiration. Compared to other Romantics like Brentano or Eichendorff, Goethe's portrayal of nature tends to be serene or harmonious. Nevertheless, in his works, he combines classical form with romantic emotional depth and uses nature as a source of inspiration and spiritual insight. His works reflect nature not only as an external phenomenon but also as a mirror of the inner world of humans. Goethe's use of symbols and metaphors, as well as his emotional depth, make him a representative of Romanticism who adeptly combines classical and romantic elements.