Der in dieser Diplomarbeit analysierte Film "Der Vorleser" ist die erste Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bernhard Schlink. Schlink ist ein deutscher Schriftsteller, der vor allem durch seine Kriminalromane bekannt wurde. Im Film "Der Vorleser" handelt es sich um eine Liebesbeziehung zwischen eines fünfzehnjährigen Teenagers namens Michael Berg und Hanna Schmitz, einer dreiundsechszigjährigen Straßenbahnschaffnerin, deren Vergangenheit in dem zweiten Teil des Romans zum Ausdruck kommt. Es werden viele Themen wie z.B. Analphabetismus, die Epoche des Nationalsozialismus, die kollektive Schuld der deutschen Nation usw. aufgegriffen. Michael und Hanna sind zentrale Handlungsfiguren. Andere Gestalten spielen eine geringe Rolle in der Handlung. Diese geringe und nahezu unwichtige Rolle anderer Gestalten wird hervorgehoben, indem man nicht einmal die Namen vieler Nebenfiguren erfährt. Der Film weist nicht viele Unterschiede von der Handlung des Romans auf. Die Handlungschronologie wurde im Allgemeinen beibehalten. Beim erzählten Geschehen wurden viele Hinzufügungen und Ellipsen unternommen, die jedoch keinen großen Einfluss auf die Handlung ausüben. Im Film kommt der auktoriale Ich-Erzähler vor, der als erinnerndes Ich aus einer zeitlicher Distanz über das erinnerte Ich berichtet. Im Gegensatz zu dem Roman, wird der erwachsene Michael in der Erzählergegenwart dargestellt und es wurden einige Szenen hinzugefügt, die seine Gegenwart darstellen (das Jahr 1995). Im Film sind auch alle Einstellungsgrößen der Kamera, Kameraperspektiven sowie Kamerabewegungen zu sehen.